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Der schönster Campingplatz...

Aktualisiert: 7. Jan.

...auf dem Wasser! Unser Wohnwagen kann schwimmen!

Caravan auf dem Floss mit zwei Frauen
"Wie toll es wohl wäre, wenn wir mit unserem Troll einfach aufs Wasser könnten? Neue Wege müssen doch nicht immer über festen Boden führen!?!"
Wasserkanal am Ufer grüne Bäume

Der Stellplatz in der ersten Reihe.

Auch wir gehören zu den Camper, die meistens den Stellplatz in der ersten Meer-, See oder Fluss-Reihe buchen möchten um direkt nach dem Aufwachen den ersten Blick nach draußen zu genießen. Wasser übt eine starke Anziehungskraft auf den Menschen aus. Für uns hat die Schönheit des Wassers eine beruhigende Wirkung und es fasziniert. Das Rauschen von Wellen oder das Plätschern eines Baches kann Stress abbauen und eine entspannte Atmosphäre schaffen.


Die Idee.

Von der Möglichkeit mit dem Wohnwagen über die Seen zu schippern haben wir von Eriba-Touring-Freunden (Iris und Markus) gehört. Dankeschön! Die meisten guten Ideen bekommen wir beim Austausch mit Gleichgesinnten.


Wie funktioniert das?

Die Umsetzung ist relativ einfach. Der Wohnwagen wurde am Anreisetag rückwärts (mit Hilfe des Movers) auf das motorisierte Floß gefahren und dort befestigt.

Bootführerschein?

Das Floß kann ohne Führerschein gefahren werden. Voraussetzung dafür ist eine Einweisung und eine Probefahrt mit dem sehr netten Anbieter, der einen „Charterschein“ ausstellt (pro Person 90€/45€). Wir durften mit diesem Schein innerhalb eines eingeschränkten Gebiets ohne „Sportbootführerschein Binnen“ fahren. Es mussten allerdings während der Fahrt immer die Schwimmwesten getragen werden. Das Gebiet umfasst die Mecklenburgische Seenplatte mit der Havel bis nach Schwerin und beinhaltet den Werbellinkanal sowie den Werbellinsee und den Finowkanal.

Wer noch weiter auf den nord- und ostdeutschen Wasserstraßen unterwegs sein möchte, benötigt einen Sportbootführerschein (ohne Schwimmwesten) Dann ist es z.B. möglich, mit dem Floß-Camper auch nach Berlin zu fahren oder in Richtung Ostsee.

Wohnwagen auf dem Floss, zwei Frauen als Kapitäninen.

Steuerboot voraus!

Mit genug Frischwasser, Lebensmitteln, motiviert, voller Vorfreude und mit viel Respekt sind wir am Donnerstag gestartet. Das Verladen findet immer mittwochs statt.

Wie im Alltag, wurden gleich die Rollen verteilt: Kerstin hat meist das Steuerrad übernommen und ich kümmerte mich um das Ab- und Anleinen und um den Rundum-Blick!

Die meiste Zeit rannte ich wie ein aufgescheuchtes Huhn, gestikulierend mit Händen und Füßen gab ich die Anweisungen.

Das Floss ist 4 x 13 Meter lang, je nach Windrichtung oder Stärke reagiert das Floss immer anders. Auch die Steuerrad-Bewegungen sind nicht wie im Auto, das Floss reagiert viel langsamer.

Unsere Route: Tag 1

Gestartet sind wir in Jabel https://www.maribell.de Richtung "Wasserwanderrastplatz Malchow" mit einem Zwischenstopp in einer Bucht für das Frühstück .

Der schmale Kanal vom Jabelschen- in den Kölpinsee war die erste Herausforderung!

Unser erster Parkversucht im Hafen von Malchow mit Hilfe eines "Schiffs-Nachbarn" hat wunderbar geklappt... schon von weitern haben wir zu erkennen gegeben, "wir machen es das erstes Mal"! Der Ort Malchow ist wunderschön. Von hier aus wollten wir ursprünglich nach Plau, aber als wir gesehen haben wie eng der Kanal unter der Schwebebrücke ist und dass es 10.0000 Schaulustige gibt, haben wir (ich!, Kerstin meinte wir schaffen es) die Route geändert.

Unsere Route: Tag 2

Nach einer erholsamen Nacht, gab es einen neuen Plan. Es ging nach Waren! Schon etwas fahrsicherer, haben wir ohne Hilfe ausgeparkt und sind los auf der Suche einem schönen Plätzchen für das Frühstück. Nach der Stärkung, ging es über malerische Kanäle in die schönste Stadt der Mecklenburgische-See-Platte. Auch hier wäre das Einparken ohne die Hilfe der Hafenmeisters lustig geworden.

Das Hafen Gelände https://www.yachthafen-maremueritz.de ist sehr schön gelegen und recht neu! Die Gebühren für einen Stellplatz je nach Hafen liegen zwischen 1,50 und 2,50€ pro Meter und ca. 5,00 - 8,00 € pro Person. In der Regel ausgestattet wie ein Campingplatz.


Unsere Route: Tag 3

Abenteuer pur! Wir hatten die Woche auf der Seeplatte sehr viel Glück mit dem Wetter bis auf den Vormittag, an dem wir uns über die Müritz Richtung Röbel auf den Weg gemacht haben.

Bei der Einweisung hieß es " es ist noch keiner unter gegangen", also Augen zu, voll Gas und durch! In ca. 2 Stunden haben wir den Hafen in Röbel erreicht aber leider nicht geschafft dort einen Platz anzufahren, nix wie weg! Die Zuschauer schauten schon recht aufmerksam!

An Board ist ein 120L Sprit-Tank. Wir haben für die Woche ca. 3/4 Tank verfahren. Meistens zwischen 5-7 km/h gefahren.

Abgerechnet wurde nach der Rückkehr.






Wonwagen auf dem Floss mit hängendem Basilikum

Nach der ganzen Aufregung, haben wir mal wieder in einer Bucht den Anker geworfen, gegessen und neu geplant. Also sind wir die ganze Strecke wieder zurück gefahren mit dem Ziel in dem Hafen https://marina-eldenburg.de einen Platz zu finden. Nach dem ersten erfolgreichen, perfekten Park-Manöver, hat sich leider herausgestellt, dass der komplette Hafen ausgebucht war!


Also suchten wir uns eine schöne Bucht und wollten so lange bleiben, bis wir kein Wasser, Strom und Essen mehr haben!




Unsere Route: Tag 4-5

Hier haben wir die schönsten Tage der Woche auf dem Wasser verbracht... das Wetter war toll, wir hatten 26° und eine absolute Ruhe, mitten in einer Bucht mit malerischem Ufer!


Unsere Route: Tag 6

Nach einer nochmaligen Übernachtung in Malchow schlichen wir uns langsam und leise aus Malchow raus, auf die letzte Tour in den Heimathafen in Jabel.

Übung macht den Meister.

Je länger wir unterwegs waren desto sicherer fühlten wir uns. Es hat einfach alles Spaß gemacht! Mittag essen in der Bucht und dann das letzte Mal einparken... bei gefühlter Windstärke 8...lach!


Tag 7

Am Mittwoch gegen 9 Uhr wurde der Wohnwagen wieder vom Floss abgeladen. Die Woche wurde abgerechnet und es ging nun weiter... in die Lüneburger-Heide!

Das Floß hat für den Wohnwagen eine separate Batterie für die Stromversorgung. Für das Ankern in Häfen (ist wie auf einem Campingplatz) gibt es ein 220-Volt-Kabel. Damit kann auch die Bordbatterie aufgeladen werden.

Das Grauwasser wird in einem Tank aufgefangen. Man kann auch die Chemie-Toilette auf dem Floss in einen separaten Tank entleeren. Beide Tanks werden nach der Rückkehr abgepumpt und entsorgt (kostenpflichtig)

Nachfüllen von Wasser ist an allen Häfen immer möglich.

Fazit.

Eine Woche auf dem Wasser - wir können es absolut empfehlen. Die Firma https://www.mueritzboot.de verbindet Campingreisen mit Hausbootfeeling. Auch wenn der Preis für eine Woche auf dem Floss-Camper nicht so günstig ist wie auf dem Campingplatz, so ist das Campen auf dem Floß ein einzigartiges Erlebnis, das den höheren finanziellen Einsatz absolut wert ist. Wir haben viel gelernt und viel erlebt!

Mit dem eigenen Wohnwagen durch eine Seen- und Flusslandschaft zu fahren, die Natur und Landschaften zu genießen klingt im ersten Moment viel zu schön, um wahr zu sein, aber es ist möglich und wir würden es auf jeden Fall wieder tun.

Auf dem richtigen Kurs?

Auf dem Floss direkt neben dem Steuerruder hatten wir eine Tablet mit einer Navigation App bekommen. Navigation auf dem Wasser ist ein wichtiges Thema für jeden Bootsführer und Freizeitkapitän.

Wir konnten immer sehen, wo wir uns befanden, welches die beste Route ist und die Wassertiefe für das Ankern ermitteln.


 

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